Wie klang Mozarts Musik wirklich?
Ist es möglich, in seiner Musik etwas Neues zu entdecken?
Es scheint, also ob bereits alles zu diesem großen Komponisten
erforscht und seine Werke in allen nur möglichen Versionen aufgeführt wurden
Dennoch...
 
 
„Die Bassettklarinette – Mozart im Original“

Maciej Golebiowski – der talentierte Absolvent der Klarinettenklasse der Musikakademie in Katowice / Kattowitz sowie der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz / Österreich – widmet sich seit geraumer Zeit der Rekonstruktion und Aufführung der zum Teil verlorenen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart für die Bassettklarinette, ein Instrument, das heutzutage sehr selten gespielt oder verwendet wird.

Mit der Wiederentdeckung historische Notenschriften, die er in die Praxis umzusetzen strebt, wurde aus seiner Idee zunächst ein Hobby und dann ein erfolgreiches Musikprojekt, das er unter anderem beim Eröffnungskonzert des Wiener Mozartjahres  „Spirit of Mozart” 2006 zum ersten Mal präsentierte.

Dieses innovative Programm für Bassettklarinette wurde auf den Bühnen der Philharmonien in  Katowice, Czestochowa, Koszalin, Lublin, Torun /Polen/ aufgeführt.
Eine Präsentation des Instrumentes sowie dessen Klanges in den authentischen Werken fand im Rahmen der Vorträge (Musikakademie Gdansk; Musikakademie Wroclaw) sowie einer Reihe der Kammermusikkonzerte mit dem Streichquintett „Amber” sowie mit dem Klarinettenduo „HEBE” statt.
 

Das Programm „Die Bassettklarinette – Mozart im Original“

Das Programm beinhaltet Werke von Wolfgang Amadeus Mozart für Klarinette, aufgeführt auf einer besonderen Bassettklarinette - auch Mozart-Klarinette genannt -  die nach Mustern der damaligen Zeit von Buffet Crampon France angefertigt wurde.

„Die Bassettklarinette - Mozart im Original“ mit Orchesterbegleitung im Rahmen eines Symphoniekonzerts:

1) Konzert für Klarinette A-dur, KV 622, in der ursprünglichen Fassung für Bassettklarinette
2) Arie Nr. 9 "Parto, ma tu ben mio" für Mezzosopran und Bassettklarinette, aus der Oper "La clemenza di Tito", KV 621
3) Arie Nr. 24 "Ah lo veggio" für Tenor in Begleitung der Bassettklarinette, aus der Oper "Cosi fan tutte", KV 588

„Die Bassettklarinette - Mozart im Original“ im Rahmen des Kammerkonzerts mit einem Streichquartett:

1) Quintett A-dur, KV 581, "Stadler-Quintett" für Bassettklarinette und Streichquartett
2) Allegro B-dur, KV 516c, für Bassettklarinette und Streichquartett (Rekonstruktion)
3) Rondo A-dur, KV 581a, für Bassettklarinette und Streichquartett (Rekonstruktion auf der Grundlage der Version Otto Bachs von 1870)

Zum Programm wurde eine Demo-CD “Variazioni su un tema dell’aria *Là ci darem la mano* di Wolfgang Amadeus Mozart” als Klangprobe von Bassettklarinette aufgenommen.

Zusätzlich kann das Programm mit einer  kurzen Einführung abgerundet werden, in welcher der Solist den Hintergrund zur Entstehung der Werke und ihrer Schicksale aufzeigen und über die Bassettklarinette, über Mozart und seine Epoche, über das Leben am kaiserlichen Hofe in Wien sowie über die goldene Zeit der Blasinstrumente sprechen wird. Ebenso wird er den Verlauf der Rekonstruktionsarbeiten an der Original-Notenschrift der Werke erläutern.

Maciej Golebiowski: „Ich glaube, hiermit den Musikfreunden eine einzigartige Gelegenheit bieten zu können, Mozarts Werke in ihrer Originalfassung auf der rekonstruierten Mozart-Klarinette zu hören“.

Über die ursprünglichen Fassung der Werke von Wolfgang Amadeus Mozart für (Bassett-) Klarinette

Die Originale des letzten Werkes von Mozart, des Konzerts für Klarinette A-dur, KV 622, und des "Stadler-Quintetts" A-dur, KV 581, waren gleich nach dem Tode des Komponisten verschollen. Die ersten gedruckten Partituren dieser Werke sind jedoch bereits für die herkömmliche Klarinette bearbeitet.
Auch andere Werke von Mozart (etwa Fragmente von Quintetten oder auch Arien) wurden auf der Bassett-klarinette gespielt.

Erst im Jahre 1948 wurde nach langjährigen Untersuchungen die These veröffentlicht, nach der diese Werke hochwahrscheinlich für Bassettklarinette komponiert waren. Verschiedene, bis heute erhalten gebliebene Erwähnungen, welche die Existenz der Bassettklarinette bestätigen sowie Fragmente von Partituren (wie etwa die Skizze zum Konzert G-dur für Bassetthorn, KV 621a), haben zu Versuchen angeregt, diesen Klang zu rekonstruieren. Die Firma Buffet Crampon aus Frankreich hat  - nach einem speziellen Auftrag -  solch ein Instrument für Maciej Golebiowski  nachgebaut. Der Klang solch einer Klarinette ist sehr ähnlich mit dem aus der Zeit Mozarts, die Qualität der Ausführung entspricht aber dem neuesten Stand der bei dem Instrumentenbau verwendeten Technik.